Das Buch: Journalismus der Dinge
Leistung: Konzept, Text< Mit Journalismus der Dinge. Strategien für den Journalismus 4.0 stellt Jakob Vicari das erste Standardwerk zum neuen Genre vor.

Ob Sensoren in Kühen oder Sprachassistenten, Nachrichtenmöbel oder Investigativ-Journalismus mit Fitnesstrackern: Erstmals versammelt ein Werk die neuen Herausforderungen für das Storytelling im Internet der Dinge. Der Journalismus der Dinge ist keine bloße Spielart des Datenjournalismus, es geht nicht allein um eine neue Form alter Ausspielgeräte oder ein neues Steuerungskonzept mit Sprache statt Knöpfen. Es geht um viel mehr. Das Internet der Dinge setzt an, den Journalismus zu verändern, wie einst das Internet den Journalismus verändert hat. Das Buch Journalismus der Dinge vereint die Analyse mit zahlreichen Beispielen für eigene Experimente.
Der Journalismus der Dinge, wie ihn Jakob Vicari in seinem Buch beschreibt und in der Praxis betreibt, bringt diese Entwicklung auf ihren vorläufigen Höhepunkt: Es ist ein Journalismus, der die sensorische Messung unterschiedlichster Prozesse und Phänomene zum Ausgangspunkt für seine Geschichten nimmt und (…) eine neue Art journalistisch-sensorisches Denken umfasst.
Prof. Wiebke Loosen
SensorStory
Eine Geschichte mit Sensoren erzählen; live und interaktiv mit den Leser*innen: Das ist die Sensorstory. Eine Sensorstory kann in vielen Formaten entstehen. Im Zentrum stehen dabei immer Sensoren, die mehr erfassen, als es Autoren und Fotografen könnten.
In einem Workshop entwickeln wir eine passende Sensorstory für die Kanäle ihres Mediums.
Welche Themen eignen sich? Wie viel Leserbeteiligung und Prozesselemente brauchen wir? Gemeinsam finden wir es raus.
Leseprobe
Die Welt der vernetzten Dinge wird zur neuen Quelle für den Journalismus. Noch nie zuvor lagen die Stoffe, aus denen Geschichten sind, näher, nie waren sie zahlreicher, nie umfassender. Die Dinge um uns herum sind zu Trägern von Geschichten geworden. Nicht nur die unbelebte Umgebung, auch die belebte, nicht menschliche Welt kann sich dem Menschen mit- teilen: Nashörner zum Beispiel sind im Internet of Rhinos vernetzt, um sie vor Wilderei zu schützen.

Datenlogger in Flüssen, Städte mit Schusswaffensensoren, Fahrräder mit Abstandssensoren und Hauskatzen mit Kameras: Sie alle sind Rechercheure in unserem Leben. Schon heute ist die Vielfalt der neuen Perspektiven atemberaubend. Das macht das Internet der Dinge für Journalismus so aufregend – und manchmal auch erschreckend.
Genau das aber zeigt uns, wie mächtig dieses Paradigma ist. Und wie anspruchsvoll. Der Journalismus der Dinge nutzt die Bereiche der vernetzten Welt, die nicht über grafische Benutzeroberflächen zugänglich sind. Jenseits unserer herkömmlichen Browserfenster kommunizieren die Dinge in Protokollen wie I2C, UART und Zigbee, sie fädeln sich in den Datenstrom zwischen YouTube-Videos und unseren E-Mails ein oder nutzen eigene Netze wir Lora. Manche dieser Netze sind auf eine Werkshalle, einen Kuhstall, ein Wohnzimmer beschränkt. Andere sind ans globale Internet angebunden. Gemeinsam ist ihnen die Menge der Daten. Und dass sie den Menschen, die sich in ihnen bewegen, Anschlusspunkte zur Verfügung stellen.

Jakob Vicari. Journalismus der Dinge. Strategien für den Journalismus 4.0. Mit einem Vorwort von Prof. Wiebke Loosen. 29€. (Das Buch hier bestellen.)